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Unser Anspruch für Ihren Erfolg
Unter Kalk wird üblicherweise sowohl der Kalkstein – CaCO3 – als auch der daraus durch Brennen hergestellte „gebrannte Kalk“ (CaO) verstanden. „Gelöschter Kalk“ Ca(OH)2 – entsteht aus gebranntem Kalk durch Reaktion mit Wasser. Der gelöschte Kalk wird als Bindemittel in Putz und Mörtel verwendet. Der Kalkstein wird oft als Füllstoff eingesetzt. Gebrannter Kalk, mit Wasser gelöscht und zu einem Brei angemischt (Sumpfkalk), reagiert mit Kohlendioxid zu einem festen, porigen Gefüge. Weil Kalkhydrat mit dem Kohlendioxid aus der Luft erhärtet, spricht man von Luftkalk. Die Wasser- und auch die Frostbeständigkeit solcher reiner Luftkalkputze wird in stark belasteten Bauteilen erst durch Beigabe von hydraulischen Bindemitteln erreicht.
Latent Hydraulische Bestandteile sind Stoffe, die allein mit Wasser nicht erhärten, aber bei Zugabe von Kalk diesem hydraulische Eigenschaften verleihen. Diese Wirkung geht auf die Löslichkeit ihrer enthaltenen Kieselsäure zurück. In der Abmischung mit Kalk wird aus Kieselsäure wasserunlösliches Calziumsilikat gebildet. Dies führt in Putzen und Mörteln zu erhöhten Festigkeiten und zu besserer Witterungsbeständigkeit. Zu den bekanntesten latent hydraulischen Bestandteilen zählen die „Santorin Erde“, der „Trass“ und tuffartige Gesteine. Als künstlicher hydraulischer Bestandteil hat niedrig gebranntes „Ziegelmehl“ bereits eine lange Tradition. Moderne, künstliche latent hydraulische Bestandteile wie Flugasche oder Hüttensand haben heute wirtschaftliche Bedeutung, in der Denkmalpflege finden sie jedoch keinen Platz.
Der Trass
Trass ist ein hochporöses, natürlich vorkommendes Gestein von meist vulkanischem Ursprung. Durch Mahlen erhält man den sehr feinen Zusatzstoff, welcher als latent hydraulischer Bestandteil eingesetzt wird. Trass findet man – nach regionalem Vorkommen – in vielen historischen Putzen und Mörteln. Als „latent hydraulisches“ Bindemittel bindet Trass nur in der Abmischung mit Kalk oder Zement ab. Der RÖFIX Trass entstammt dem bayrischen Suevit-Abbau aus dem Donauries und ist durch seinen langsamen und gleichmäßigen Festigkeitsaufbau bestens für das Nachempfinden von historischen Putz- und Mörtelrezepturen geeignet.
Der Hydraulkalk (HL gemäß EN 459-1)
Hydraulkalk wird aus einem Materialmix aus Kalkstein und Mergel hergestellt, der bei Temperaturen um 1000 °C gebrannt wird. Die entstandenen Silikatphasen bilden mit dem freien Kalk wasserunlösliche Calziumsilikate, die dem Mörtel seine Wasserbeständigkeit geben. Im Gegensatz zu Zement bleibt hier eine hohe natürliche Porosität erhalten. Diese Eigenschaften machen das Bindemittel besonders in feuchten Klimazonen interessant. In mediterranen Zonen (mit trockenem Mittelmeer-Klima) kann der Hydraulkalk im Putz den Zement großteils ersetzen.
Der natürliche Hydraulkalk (NHL gemäß EN 459-1)
Je nachdem, ob die Rohstoffzusammensetzung für die Herstellung von Hydraulkalk aus einem entsprechenden Stein ohne Mischung abgebaut werden kann, oder künstlich gemischt werden muss, unterscheidet man natürlichen Hydraulkalk von künstlichem Hydraulkalk. Besitzt der Rohstein die ideale Kalk-Mergel-Zusammensetzung, kann daraus ein NHL gewonnen werden. Dieser Rohstoff erlaubt konstantere, niedrigere, „mildere“ Brenntemperaturen als Mehlmischungen, wodurch die Bildung von typischen Zementphasen verhindert wird. Das daraus resultierende Ausbleiben von Festigkeitsschwankungen führt zu Vorteilen in der Verarbeitung, Gleichmäßigkeit und Beständigkeit von NHL-Kalkputzen.
Hydraulkalkputze
Hydraulische Kalkputze erfreuen sich nicht nur in der Denkmalpflege steigender Beliebtheit. In der Historie als Romankalkputze bezeichnet, schätzt man seit jeher die hervorragenden Eigenschaften, die höher gebrannter Kalk Putzen verleihen kann. Heute weiß man die Vorteile von natürlich hergestellten Hydraulkalken entgegen künstlichen Hydraulkalkgemischen zu schätzen. Putze auf der Basis von natürlichem (Hoch-)Hydraulkalk weisen viele Vorteile auf: Geschmeidige, leichtgängige Verarbeitung, helle Putzfarbe, schwindarme und gleichmäßige Erhärtung, hohe Festigkeitswerte sowie gute Frost- und Witterungsbeständigkeit.
Der Kalkputz nimmt speziell in der Denkmalpflege wieder an Bedeutung zu. Bewährte historische Kalkputze dienen als Vorbild für die Weiterentwicklung dieses Kalkputzsystems. Es eignet sich deshalb besonders für den Einsatz in der Denkmalpflege und im ökologischen Neubau. Die konsequente Weiterentwicklung bewährter RÖFIX Kalkputzsysteme unter Berücksichtigung unserer Erfahrung sowie Einbindung aktueller Forschung machen aus einem Jahrhunderte alten Baustoff ein modernes und vielseitiges Putzsystem. Es vereint harmonisch die Vorteile hochwertiger und ökologischer Inhaltsstoffe im Zusammenspiel mit zeitgemäßer Verarbeitung.
Natürliche hydraulische Kalke als Bindemittel im Hydraulkalk-Kalkputz unterscheiden sich von künstlichen durch das Fehlen von Zement- und Trass-Zusätzen. Bei niedrigen E-Modulen besitzen sie geringe Schwindmaße und einen hohen Kapillarporenanteil. Durch spezielle Verfahren in der Produktion ist die Festigkeitsentwicklung kontrollierbar und nimmt auch zu späteren Zeitpunkten nicht mehr zu. Die Festigkeiten bewegen sich im Rahmen der Putzgruppe PIc um ca. 2 N und sind damit sowohl für viele historische Altbaufassaden als auch für ökologisch ausgerichtete Massivbauweisen hervorragend geeignet.
Basierend auf den Rezepturen dauerhafter historischer Kalkputze, die ihre Qualität langfristig unter Beweis gestellt haben, wurde mit RÖFIX Hydraulkalk ein Kalkputzsystem mit natürlichem hydraulischen Kalk als Bindemittel entwickelt. Die über Jahrhunderte gesammelten Erfahrungen in Kombination mit neuester Technik ergeben Putzflächen mit hoher Stabilität. Speziell ausgewählte Sande und rein mineralische Leichtzuschlagstoffe (Perlite) bewirken eine hohe Kapillarität und gewährleisten sowohl eine rasche Austrocknung der verputzten Steine, als auch einen weichen elastischen Putz.
Den jeweiligen Anforderungen entsprechend kann werkseitig dem Hydraulkalk-Kalkputz eine wasserabweisende Zusatzausrüstung in Form von Ölen beigefügt werden, wie sie bei Kalkfarben seit Jahrhunderten bewährt ist. Dadurch wird die Kapillarität kontrollierbar. Die Einwanderung von Salzen auf gering belasteten Untergründen kann damit vermieden werden. Auch die Durchfeuchtung in dauerhaft und extrem bewitterten Bereichen, etwa an Kirchtürmen kann dadurch umgangen werden.
Um die positiven Eigenschaften von Hydraulkalk-Kalkputz sicherzustellen, sollte für Erstanstriche unbedingt RÖFIX CalceClima® Kalkfarbe zum Einsatz kommen. Dabei verbindet sich die Kalkfarbe chemisch mit dem Putz und sorgt für eine zusätzliche dauerhafte und witterungsstabile Schicht. Die hervorragenden kapillaren Eigenschaften des Kalkputzes bleiben erhalten, bzw. werden durch den Kalkanstrich unterstützt. Gleichzeitig wird dadurch die notwendige Karbonatisierung des Hydraulkalk-Kalkputzes ermöglicht.
Hydraulkalk-Kalkputz besitzt durch die natürlichen Inhaltsstoffe in Verbindung mit niedrig gebranntem, natürlichem hydraulischen Kalk eine positive Ökobilanz und trägt zur Schonung und Erhaltung der Umwelt bei. Belastungen der Raumluft durch Austreten von Schadstoffen sind ausgeschlossen. Anfallender Wasserdampf wird sehr schnell aufgenommen und nach außen transportiert. Damit sorgt Hydraulkalk-Kalkputz für ein gesundes und angenehmes Wohnklima.
Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang der Aerogel Hochleistungsdämmputz RÖFIX FIXIT 222 dar.
Besondere Anforderungen
Moderne Sanierputze sind grundsätzlich für feuchte und salzhaltige Mauerwerke geeignet. RÖFIX geht dabei auf die speziellen Anforderungen des Denkmalschutzes ein.
Abdichtungsmaßnahmen
Im Sockelbereich sind immer spezielle Abdichtungsmaßnahmen erforderlich, um spätere bauphysikalische oder optische Mängel zu vermeiden. Dies stellt auch die Denkmalsanierung vor eine Herausforderung.